Wann und wie begann dein Interesse an Bienen und der Imkerei?
Im Jahr 1981 machte ich meinen Abschluss in Biochemie an der Fakultät für Naturwissenschaften und fing im Seidenproduktionszentrum an. Zu dem Zentrum gehörte ein Labor, das später Teil der Bienen- und Seideabteilung unter dem Zootechnischen Institut wurde. Hier im Labor begann ich, zu Bienenthemen und Bienengesundheit zu arbeiten, insbesondere zur Varroatose und anderen Bienenkrankheiten aber auch Analysen von Honig, Wachs und Propolis. Über die Jahre war ich über meine Tätigkeit im Labor in zahlreichen Kollaborationen und Projekten zu diesen Themen involviert. Als die Abteilung im Jahr 1996 geschlossen wurde, wechselte ich zum damaligen Veterinär-Forschungsinstitut (das heutige Instituti i Sigurisë Ushqimore dhe Veterinare - ISUV) und arbeitete dort bis 2006.
1991 wurde der Albanische Imkerverband gegründet, der mehrere lokale und regionale Vereine vereint. Von 1991 bis 2007 war ich Generalsekretärin der Verbands. Dies war eine wichtige Zeit, in der ich die Gelegenheit hatte, viel von der Zusammenarbeit mit Imkerinnen und Imkern und ihrem reichen Erfahrungsschatz zu lernen, durch den Austausch während Trainingsmaßnahmen oder bei Besuchen vor Ort. Seit 2007 bin ich die Vorsitzende des Albanischen Imkerverbands. Diese Aufgabe ist nicht immer ganz einfach, besonders angesichts begrenzter Resourcen und staatlicher Förderung sowie anderen Schwierigkeiten im Bienen- und Imker-Sektor derzeit. Auf der anderen Seite liebe ich meinen Job umso mehr dafür, diese Herausforderungen anzugehen.
Kannst Du uns etwas mehr über den albanischen Honig erzählen?
In Albanien gibt es ca. 365,000 Bienenstöcke mit einer Produktion von 3,200 bis 3,400 Tonnen Honig pro Jahr. Imkerinnen und Imker in Albanien züchten die Apis mellifera Carnica, die sehr gut in unseren Kontext passt: Die Vegetation in Albanien ist vielfältig mitteleuropäisch und mediterran und 2/3 der Gebiete sind bergig. Von der westlichen Küste bis zur östlichen Grenze blüht es von Januar bis Dezember. Wir haben 350 Stunden Sonnenlicht im Winter und 980 Stunden im Sommer.
Bienenhaltung findet im ganzen Land statt und einige Bienen 'grasen' bis zu einer Höhe von 1,000m - 1,500m wo sie eine große Vielfalt an Heil- und Aromapflanzen an den Berghängen finden: Salbei, Thymian, Oregano, Bergbohnenkraut, Klee, Winterlinde und viele mehr sowie Bäume wie die Akazie, der Erdbeerbaum oder die Kastanie helfen unseren Bienen, hochwertigen Honig zu produzieren. Albanischer Honig bietet eine köstliche Vielfalt in allen Teilen des Landes, zum Beispiel in Tropoja, Malsia e Madhe, Mirditë, Dibër, Pogradec, Erseke, Përmët, Tepelenë, Vlorë, Sarandë oder den Bergen von Librazhd! Die Abwesenheit von GMO-Pflanzen trägt zudem zur Qualität unseres Honigs bei.