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Schlagwort: Apitourismus

(Natur)Schätze entlang des Honig-Pfads: Das Tal des Gash

(Natur)Schätze entlang des Honig-Pfads: Das Tal des Gash

Lumi i Gashit Flussbett Albanien
© Gabriel Schwaderer / EuroNatur
 

Tropoja in den Albanischen Alpen ist bekannt für köstlich intensiven Kastanienhonig. Die jahrhundertealten Kastanienwälder im gebirgigen Norden Albaniens sind die größten auf dem Balkan und eine wichtige Station auf dem Honig-Pfad im Norden. Ganz in der Nähe findet sich jedoch noch ein weiterer ökologischer Schatz: Das Tal des Flusses Gash.

Der Gash (Lumi i Gashit) liegt im äußersten Nordosten von Albanien in unerschlossenem Bergland an der Grenze zum Kosovo und Montenegro. Der Fluss entspringt auf einer Höhe von ca. 1.600m nordwestlich des Dobërdolit Passes. Auf 27km passiert er den Bergstock des Shkëlzen, eine enge Schlucht und das Becken von Tropoja bevor er schließlich weiter südlich in die Valbona mündet. Das obere Einzugsgebiet des Flusses ist ein striktes Naturreservat mit einer Fläche von ca. 3.000ha and eine wichtige und wunderbare Perle entlang des Grünen Bands Europa. Im Jahr 2017 wurde es in die UNESCO Weltnaturerbe-Stätte »Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas« aufgenommen. Mit diesem Eintrag gehört das Tal des Gash zusammen mit den Wäldern von Rrajce zu den ersten UNESCO-Naturerbestätte in Albanien. Albanische Experten bezeichnen sie als letzte Urwälder Albaniens und es ist vor allem der abgeschiedenen Lage des Gash in der ehemaligen Grenzzone zu verdanken, dass dieser Naturschatz überlebt haben.  Seit 2016 besteht ein landesweites Abholzungs-Moratorium, um einen besseren Schutz der verbleibenden Wälder zu gewährleisten.

Das Tal des Gash hat eine wunderbar ursprüngliche Schönheit bewahrt. Die Hänge sind mit Wald bestanden: Alleine die Buchenwälder bedecken ungefähr ein Drittel des Naturreservats auf einer Höhe von 700m bis 1.900m mit entlegenen Urwald-Resten, die durchschnittlich zwei Jahrhunderte alt sind.

Lumi i Gashit Urwald Albanien
© Gabriel Schwaderer / EuroNatur

Das Naturreservat ist Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren, viele davon sind als gefährdet gelistet. In dem Gebiet leben unter anderem Braunbären, Wölfe sowie Fischotter sowie mehr als hundert Vogelarten, wie zum Beispiel Auerwild, seltene Geier oder das kleine scheue Haselhuhn. Zu erreichen ist das Tal nur zu Fuss, und am Mittellauf liegt das einzige kleine Dorf, der Weiler Bradoshnica. Wir entdecken das Flusstal in einer Tageswanderung zusammen mit einem lokalen Führer, der uns viel über die Geschichte, Flora und Fauna des Gebiets erzählen kann.

Noch ist der Naturraum Lumi i Gashit gut erhalten. In den letzten Jahrzehnten nahm der menschliche Einfluss und Druck auf die Natur und biologische Vielfalt in der Region jedoch stark zu: Überweidung und insbesondere die Entwicklung von Wasserkraftwerken in dem Gebiet stellen eine große Gefahr dar. EuroNatur arbeitet mit der albanischen Organisation Preservation of Natural Environment in Albania (PPNEA) zusammen, um den Schutz der biologischen Vielfalt und nachhaltige ländliche Entwicklung im Gash Tal zu unterstützen. Mehr Informationen findet sich in einer Broschüre, die im Rahmen dieser Kooperation entstand.

Weitere Details zu unserer Honig-Pfad Tour in den Norden Albaniens gibt es hier. Und für alle Early Bees: Bis zum 31.3. gilt unser Frühbucher-Angebot!!